Wunderbares Gartenfest

Ein echter Höhepunkt im Gartenjahr war unser Gartenfest im Juli 2018 kurz vor den Sommerferien. Naturspiele, leckeres Essen aus dem Garten und  das Herstellen eigener „Zaubermarmelade“ – das hat in wunderschöner Atmosphäre für einen Nachmittag gesorgt, der in ganz besonderer Erinnerung bleiben wird.

 

Direkt nach dem Unterricht ging es los, die Schüler*innen kamen erwartungsvoll angedüst und die Frage „Was machen wir zuerst??“ musste beantwortet werden: „Erst essen oder spielen?“ „Essen! Ich habe Hunger, ich haben die ganze Woche Schule hinter mir!“, rief Nils. Also klar: erstmal ran an die Beete! Für Kräuterbowle und Kräuterbrote.

 

Außerdem gab es frisch geernteten KOPF!!!-Salat. (Ja, so muss man das betonen – fand zumindest Melina und hat uns fast überzeugt ;-))

 

Während die einen ernteten und das Essen vorbereiteten, haben die anderen bunte Schmetterlinge aus Papier gefaltet und wurden dabei von vielen echten umflattert. Das war eine ruhige schöne Beschäftigung, die nach dem Trubel der Woche richtig gut tat und auch vor unseren folgenden Aktivitäten einen Ruhepol bildete.

 

Gut gestärkt ging es dann bei unseren Naturspielen um Gartenwissen, die fünf Sinne und Geschicklichkeit.

 

Danach haben wir dann schließlich unsere Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren in köstliche, duftende Marmelade verwandelten – Freiluft-Marmelade!

 

Ein wunderschöner Nachmittag – danke an euch alle, die ihr ihn so habt werden lassen!

Nachtrag:

Ohne es vorher zu ahnen, habe ich mit diesem rundum schönen Gartenfest zusammen mit den Schüler*innen und anderen lieben Wegbegleiter*innen meinen überraschenden Abschied vom Schulgarten erlebt. Bange Fragen von einzelnen Schüler*innen zum Abschied wie etwa: „Aber im nächsten Schuljahr wird es doch unsere Garten-Gruppe wieder geben?“, habe ich überzeugt mit „Ja sicher!“ beantwortet. Jedoch, einen weiteren Einsatz in den Gartengruppen und im Garten selbst zum darauf folgenden Frühjahr hat es für mich und zunächst auch für die AG aus diversen Gründen nicht mehr gegeben. Das kann schon irritierend sein.

Ich bin sehr dankbar für die erfüllende gute Zeit miteinander, voller Inspiration und Tatkraft, vor allem beflügelt von einem verstärkten Gefühl der Sinnhaftigkeit, in und mit diesem Garten, der durch uns auf der grünen Wiese hinterm Haus entstanden ist und so viel zu bieten hat. Seine Zeit des Aufbaus ist nach drei sehr arbeitsintensiven Gartenjahren nun geschafft und mit unserem schönen Fest wunderbar gefeiert worden; und nun kommt eine neue Phase.

Liebe Schüler*innen, Eltern, Kolleg*innen, bleibt so neugierig, begeistert und wertschätzend für die uns umgebende Natur – und handelt danach! Das ist jetzt unsere Chance, hier auf der so arg strapazierten „Mutter Erde“: es geht nur MIT der Natur, nicht gegen sie.

Ein Garten kann uns helfen, das zu verstehen.

Wildblumenwiese, die zweite

Unsere im letzten Jahr eingesäte Wildblumenwiese sah erstmal schön aus, hatte aber eindeutig viel zu viel Gras und viel zu wenig mehrjährige Kräuter zu bieten. Und davon werden die Insekten ja nicht satt!

Daher haben wir in diesem Frühling nicht lange gewartet, sondern die „Blumen“wiese abgetragen und neu eingesät. Einer der seltenen Regenschauer machte die Erde leichter zu bearbeiten, und los ging’s:

Abstechen, Erde abschütteln – und ab ins Hochbeet mit dem Grassoden, als Unterbau. Daraus wurde eine neue Sportart:

Eingesät haben wir dann die Sämereien für schmetterlingsfreundliche Wiesen, die wir vom NABU zu unserer Auszeichnung zum schmetterlingsfreundlichen Garten bekommen haben:

Dann noch angießen, feucht halten (nicht so einfach in diesem Frühjahr!) und auch beim Aufräumen gute Laune haben :-).

Auf Insektensafari

Nachdem wir im Frühling verschiedene Pflanzen auf der Fensterbank und in Töpfen draußen ausgesät hatten…

und die Beete sich gerade in ihren wilden Ecken schon von ihrer schönsten Seite zeigten,

war es an der Zeit, sich auf Insektensuche im Garten zu machen. Dazu haben wir Becherlupen verwendet: durchsichtige Becher eben mit Lupen oben drauf und Luftlöchern rundherum.

Damit lassen sich die Insekten, die wegen Nahrungssuche, Brautschau oder Hausbau unterwegs sind, vorsichtig einfangen und in Ruhe betrachten. Natürlich lassen wir sie dann auch gleich wieder frei, wo wir sie gefunden haben! Unter den ganz verschiedenen Insekten hatten wir dann einen wirklich dicken Brummer:

einen Maikäfer! Dank des warmen Wetters bereits im April…

Aber auch ohne Becherlupe war viel Schönes (und auch Wehrhaftes) zu entdecken, da war es doch besser, nur vorsichtig zu beobachten:

Hier links eine Biene mit dicken Pollenhöschen, also kleinen Säcken an ihren Beinen, wo sie den Pollen für den Bienennachwuchs zuhause im Bienenstock sammelt. Und rechts, tatsächlich: eine prächtige, große und schöne Wespenkönigin, die allem Anschein nach noch als allein erziehende Mutter unterwegs und mit Nestbau beschäftigt ist. Dafür nagt sie hier an unserem Hochbeet Holz ab, um daraus eine Art Pappmachée zu machen, um ihr Nest daraus zu bauen. Man sieht genau, wo sie genagt hat.

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Es lohnt sich, einfach mal genauer hinzuschauen und einen Moment still zu halten… Es gibt so viel zu entdecken und zu bestaunen!

Vogelhäuser aus dem Technikunterricht

So, hier kommt noch ein kleiner Winterrückblick – bei den heißen Temperaturen eine willkommene Abwechslung, oder? Denn was da in den Technikräumen entstand und was dann daraus wurde, muss hier noch erzählt werden:

Während nämlich in den Wintermonaten draußen der Frost klirrte,  die Beete und Kisten regelrecht kaltgestellt waren und die Vögel das Futter aus Jeremys selbst gemachtem Futterhäuschen dankbar annahmen,…

bauten zwei Technikkurse aus dem Jahrgang 8 zehn wohnliche Vogelhäuser zum Nisten.

Als es wärmer wurde und die Häuser fertig waren, haben wir uns aufgemacht, um alle Vogelhäuser rund um die Schule aufzuhängen.

Teamarbeit und guter Gleichgewichtssinn waren da wirklich unerlässlich! Hat übrigens  gut geklappt…

Übrigens haben wir die Häuser mit Gurten angebracht, so dass die Baumrinde nicht verletzt werden musste. Denn Nägel und Schrauben aus Metall sind eine echte Belastung für den Baum, und das muss ja nicht sein! Die Gurte können später, wenn die Bäume dicker geworden sind, lockerer gestellt werden. Das kann man dann zusammen mit der jährlichen Reinigung der Bruthöhlen erledigen.

 

Winterrückblick

Was machen Gärtner*innen eigentlich im Winter?

Der Garten liegt dann in der Winterruhe, wobei diesmal die Kälte recht spät kam und blieb. Die Kälte ist zwar anstrengend für alle überwinternden Tiere, aber gut für den Boden, der durch den Frost etwas aufgelockert wird.

 

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In der Zeit haben wir z.B. den Garten für das kommende Gartenjahr geplant und mit rauchenden Köpfen die künftige Beetbesetzung mit ziemlich anspruchsvollen Mischkulturen ausgetüftelt, uns mit biologischer Vielfalt im Garten beschäftigt, maßstabsgerechtes Zeichnen von Gartenplänen, Wetter- und Wolkenkunde betrieben, die Gartenhütte aufgeräumt und  und und …  Es gibt also auf vielen Gebieten etwas zu tun und zu lernen!

Ein Wintergewitter ist bei aller Abwechslung dann doch eine kleine Sensation, egal was gerade Thema ist… 😉

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Als Schnee lag, gab es z.B. Spurenlesen oder LandArt, also Kunst in und mit der Natur, z.B. so…

… oder ganz romantisch so …

oder ganz praktisch mit einem neuen Gesicht im der Runde: Hermann! Inzwischen wieder „verflossen“…

An frühlingshaften Tagen haben wir uns z.B. mit der Garten-AG im Unterholz umgesehen und erste Frühlingszeichen entdeckt.

Und nun ist der Frühling in vollem Gange!

 

 

Bundesweit 4. Platz für unseren bienenfreundlichen Schulgarten!

Wir haben anscheinend etwas richtig gemacht. Finden die Tiere unseres Gartens wohl schon, denn sie können sich über einen giftfreien, einladenden und reichblühenden Garten freuen, der noch im November mit Blüten aufwartet. In diesem Jahr erhalten wir von menschlicher Seite nun bereits die zweite große Anerkennung: unser Schulgarten ist bei dem bundesweiten Wettbewerb „Wir tun was für Bienen“ der Initiative „Deutschland summt“ innerhalb der Kategorie Schul-, Kita- und Jugendclubgärten mit einem bundesweit 4. Platz ausgezeichnet worden! Es ist sehr schön, wenn gesehen und gewürdigt wird, was wir zwei Gartenjahre hindurch entworfen und geleistet haben,

das ist durchaus nicht selbstverständlich. Wir freuen uns über diese tolle Anerkennung!

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Der Garten war von Anfang an als bienenfreundlicher Garten geplant. Er entstand zeitgleich mit dem Einzug unserer Schulbienen. Sie und alle anderen Insekten sollten von unserem Schulgarten profitieren. Man könnte meinen, es scheine ja fast in Mode zu sein, etwas für Insekten zu tun. Aber es ist eine Notwendigkeit! Uns Menschen geht das viel an, als Bewahrer der anvertrauten Schöpfung „juckt uns das“ durchaus sehr, wenn sich inzwischen die Insekten um 76% (!) weniger  bei uns zeigen! Allein deswegen, weil der weitaus größte Teil der Pflanzen auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen ist. Damit geht es auch um unsere Nahrungsgrundlage.

Alles hängt miteinander zusammen. Ausgrenzen und niedermachen lohnt sich nicht. Es muss miteinander gehen. Deswegen sollten wir alle miteinander pfleglich umgehen.

Während ich diese Zeilen schreibe, blüht es bei uns immer noch ganz wunderbar. Wo es nicht mehr blüht, gibt es doch Nahrung für andere Bewohner der Lüfte – wie gut, dass wir die längst abgeblühten Stengel der Wilden Karde haben stehen lassen! Sie sind zu jeder Jahreszeit schön und sinnvoll –

also nix da mit Entsorgen, weil der Hauptnutzen des Sommers erledigt ist… Unsere Wertschätzung ist ihnen sicher! ❤️

Wer unseren Beitrag beim Wettbewerb „Wir tun was für Bienen“ ansehen will, kann dies durch einen Klick auf den Button rechts in der Seitenleiste tun oder gleich hier nachschauen.

Auszeichnung vom NABU zum „Schmetterlingsfreundlichen Schulgarten“!

Mit großer Freude haben wir als eine von 15 landesweit ausgezeichneten Schulen  am 13.10. vom NABU die Auszeichnung unseres Schulgartens als „Schmetterlingsfreundlicher Garten“ entgegen nehmen dürfen! Im Kreis Paderborn sind wir damit die erste Schule überhaupt. Wirklich?? Es gibt also noch einiges zu tun! Hier geht es zur entsprechenden Seite des NABU.

Diese Auszeichnung bestätigt uns in unserem Anliegen, mit dem Schulgarten einerseits den Schüler*innen einen wunderbaren Lern-, Erlebnis- und Ausgleichsraum in der Natur zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig einen aktiven Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt beizusteuern. Es ist wirklich schön, dass nach dem sehr arbeitsaufwendigen diesjährigen Gartenjahr unsere Umsetzung eines Gartens eine solche Anerkennung bekommt!OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Dirk Tornede vom Natur-Infozentrum Senne (Bad Lippspringe) überreichte uns die Auszeichnung im Rahmen einer kleinen Feierrunde. Einige Schüler*innen aus der Garten-AG und ich, jüngere Geschwister, einige Kolleginnen, Schulleiterin Frau Diekmann-Brusche, Eltern und Vertreter der Presse waren anwesend. Es gab eine Urkunde und eine Plakette für uns, die bereits ihren Platz im Garten gefunden hat. Außerdem können wir uns über zwei richtig gute Bücher über Schmetterlinge und Insektenhotels freuen! Sie werden uns besonders in den kalten, nassen Wintertagen für unsere Planungen für die warme Jahreszeit helfen. Aber auch, wenn wir wieder einmal draußen einen schönen Schmetterling vorbeiflattern sehen und nicht wissen, welcher das ist. Die Sämereien für weitere Wildblumenwiesen verwahren wir wohl für das nächste Jahr.

Indem wir bei der Anlage des Gartens ein vielfältiges, einheimisches und giftfreies Nahrungsangebot für Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten immer im Blick haben, können wir wenigstens bei uns, vor Ort, direkt hinterm Haus, einen konkreten eigenen Beitrag nach unseren Möglichkeiten leisten, um dem derzeit dramatischen und beängstigendem Insektensterben zu begegnen. Und wir sprechen darüber. Es ist zu wünschen, dass viele Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten tätig werden würden: egal ob Fensterbank, Balkon, Garten, Baumscheibe… Es mehr blühen zu lassen mit einheimischen Blüten ist weder schwer noch teuer, und es macht Spaß.

Es könnte sonst vielleicht passieren, dass wir in Zukunft keinen selbstgepressten Apfelsaft mehr genießen können, den uns Dirk Tornede mitgebracht hat und womit der Nachmittag dann ausklang. Denn ohne bestäubende Insekten wären Früchte eine unbezahlbare Kostbarkeit und Frühling und Sommer wären stumm und öde – kein Summen, keine bunten Schmetterlinge und auch kein Zwitschern mehr — wer will das schon?! Also: wir nicht!!!

Aufräumen, säen, pflanzen, Haufen anlegen: Vorbereitungen für die kalte Jahreszeit

Der Herbst kommt dieses Jahr gefühlt recht früh – Regen, Nebel, unbeständiges Wetter… Doch auch das hat seine schönen Seiten! Im Garten leuchten derweil die Farben noch einmal so richtig auf und signalisieren zugleich, dass der Tisch für die Bienen und Wildbienen weiterhin bei uns gedeckt ist:

Seit August gibt es nun bei uns das Ergänzungsfach „Ökologisches Gärtnern“ ab Jahrgang 8. Die Achtklässler*innen gehen mit zupackendem Engagement an die Sache heran. So sind die in der Sommerpause zugewucherten Flächen schnell wieder in eine gewisse Ordnung gebracht, die uns beim Bewirtschaften hilft.

So ist kürzlich ein Erdbeerbeet entstanden (vorne links), dass mit verschiedenen Sorten bepflanzt wurde. Die Tomaten haben wir vorne rechts abgeerntet und die Fläche erstmal mit Spinat und Feldsalat eingesät – je nachdem wie das Wetter wird, können wir dann im Winter/Frühjahr frischen Salat ernten.

Außerdem sind wir daran gegangen, 120 Krokusse in die Erde zu bringen, die am Gehölzrand im zeitigen Frühjahr eine erste Nahrungsquelle für Bienen und Wildbienen darstellen und beim Blick aus dem Fenster das Auge erfreuen.

An den Büschen haben wir außerdem einen Laubhaufen angelegt, der Igeln eine wohlige  Bleibe für den Winter sein kann. Und auch der Reisighaufen neben der Blumenwiese ist als Unterschlupf für Insekten ein wertvoller Lebensraum. Diese Haufen liegen also nicht „unordentlich“ in der Gegend herum, sondern sind wichtige Lebensräume für die im Garten lebenden Tiere!

Farben und Formen…

 … begeistern im Schulgarten! Und zeigen, dass er den Sommer gut überstanden hat. Nicht nur das durchwachsene Wetter war hilfreich, besonders auch Kolleginnen und SchülerInnen, die in den Ferien hier nach dem Rechten geschaut haben! DANKE!